Der Stellenwert von Bildung in der Evangelischen Kirche im Rheinland ist hoch: „Religiöse Bildung stärkt den Menschen auf seinem Lebensweg, sie ist der Kompass“, sagte Oberkirchenrätin Henrike Tetz, Leiterin der Abteilung Erziehung und Bildung, auf der ersten Pressekonferenz zur Landessynode 2023. „Und durch religiöse Bildungsarbeit bekommen Menschen die Möglichkeit, Gott als festen Grund ihres Lebens zu entdecken. Und das geht nur durch uns als Kirche und ist durch nichts zu ersetzen.“
Bildung ist auch das Schwerpunktthema der 76. Landesynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, die vom 15. bis 20. Januar in Düsseldorf tagt. Unter dem Titel „Sensibel für Vielfalt, offen für Gott – Bildung. Evangelisch. Frei.“ wird sich die Synode im Verlauf der Tagung noch intensiver mit dem Thema beschäftigen und einen Beschluss treffen. Einer der Aspekte der Beschlussvorlage ist die Vernetzung von Bildungsangeboten zu sogenannten „Bildungslandschaften“, die auch Thema zweier Impulsvorträge am Montagvormittag waren.
Leitfaden für Bildungslandschaften
„Durch die Vorträge ist deutlich geworden, wie wichtig Bildungslandschaften sind“, sagte Tetz. „Das ist die Art und Weise wie Bildung in der Gesellschaft weiterentwickelt wird und da wollen wir als Kirche dabei sein.“ Doch dazu brauche es Know-how: Die Beschlussvorlage sehe die Entwicklung eines Leitfadens vor, der aufzeigt, wie Vernetzung sinnvoll entstehen kann. Ein weiteres Projekt will angehende Religionslehrerinnen und -lehrer schon während des Studiums durch die Schaffung einer Bildungslandschaft dabei unterstützen, ein berufliches Selbstkonzept zu erstellen.
Podcast für Familien
Auch die religiöse Bildung in Familien soll stärker in den Blick genommen werden. „In vielen Familien gibt es Unsicherheiten und Fragen: Wie geht beten? Was ist Segen?“, erklärte Tetz. In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung soll ein Podcast für Eltern und Kinder entstehen, der Familien niederschwellig und leicht zugänglich dabei hilft, ein eigenes religiöses Leben zu entwickeln.
Initiativantrag zu Lützerath
Im zweiten Teil der Pressekonferenz äußerte sich Präses Dr. Thorsten Latzel unter anderem zu einem geplanten Initiativantrag der Evangelischen Jugend zu den Protesten in Lützerath. „Das ist ein Thema, das uns als Kirche stark bewegt. Wir haben uns verpflichtet, konsequent für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten und alles zu tun, um die Klimakatastrophe abzuwenden. Wir sind aber auch verpflichtet, gewaltfrei Diskussionen zu führen, selbst bei unterschiedlichen Positionen“, so Latzel. Auch darum werde es bei der Auseinandersetzung der Synode mit dem Initiativantrag gehen.