Pressemitteilung

Präses Manfred Rekowski: „Der Weg Gottes führt zu den Menschen“

Letzter Tag der rheinischen Landessynode beginnt mit einem Gottesdienst

  • Nr. 27/2016 
  • 15.1.2016
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Bad Neuenahr. Zu Beginn des letzten Tages der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland ist Gabriele Orbach als 2. Stellvertretendes nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung in einem Gottesdienst in der Bad Neuenahrer Martin-Luther-Kirche in ihr Amt eingeführt worden. Die Synode hatte die 57-jährige Finanzkirchmeisterin der Kirchengemeinde Köln-Pesch gestern in ihr Amt gewählt. Zugleich wurden langjährige Mitglieder der Synode verabschiedet: Im Februar werden in der rheinischen Kirche, die sich vom Niederrhein bis ins Saarland erstreckt, die Presbyterien neu gewählt. Nachfolgend werden auch die Synoden der 38 Kirchenkreise und die Landessynode als oberstes Leitungsgremium neu besetzt.

In seiner Einführungsansprache erinnerte Präses Manfred Rekowski daran, dass Christinnen und Christen ganz individuell und zugleich gemeinsam als Kirche den Wegen Gottes folgen sollen, und Gott selbst weise den Weg: „Niemand wird überrollt. Keiner bleibt auf der Strecke. Niemand wird aussortiert, weil er den falschen Pass hat. Keiner wird aufgegeben, weil er ,leistungsschwach’ ist“, sagte Rekowski. Der Weg, den Jesus Christus vorgelebt habe, führe „in Krankenzimmer, an Sterbebetten und auf Friedhöfe, in Wohnzimmer und Kinderzimmer, in denen es manchmal nicht nur an Lebensmitteln, sondern auch an der Lebensmitte fehlt, und zu Schulkindern und Jugendlichen, für die manchmal schon am Beginn des Lebens alle Züge abgefahren sind“. Der Weg Gottes führe „auf die Plätze in manchen Stadtteilen, auf denen nicht unbedingt das blühende Leben zu entdecken ist, sondern Menschen, die oft zwar antriebslos wirken, sich aber dennoch verzweifelt bemühen, nicht ganz abgehängt zu werden“.

Das unterstrich auch Landeskirchenrätin Christine Busch in ihrer Predigt: „Als Kirche haben wir auch an Orten zu sein, wo Ungerechtigkeit und Gewalt regieren, wo Menschen verachtet und vergessen werden. Gott will sich dort finden lassen. Die Schmerzensorte sind seine Stärke: der Stall der obdachlosen Familie, die Fluchtroute ins Ausland, die nachtschwarze Einsamkeit“, sagte die stellvertretende Leiterin der Abteilung Ökumene.

Die 68. ordentliche Tagung der Landessynode endet heute Nachmittag nach knapp einwöchigen Beratungen. Die Abschlusspressekonferenz findet in der Mittagspause gegen 13 Uhr statt. Sie wird auch live im Internet übertragen: www.ekir.de/landessynode (Menü-Punkt „Live-Video“).