Pressemitteilung

Die rheinische Kirche hat sich einen kritischen und solidarischen Spiegel vorhalten lassen

Landessynode beschäftigte sich mit dem Bericht einer Ökumenischen Visite

  • Nr. 22/2016 
  • 14.1.2016
  • 2635 Zeichen

Bad Neuenahr. Im Juni 2015 hatte eine Gruppe von 17 Mitgliedern inner- und außereuropäischer Partnerkirchen die Evangelische Kirche im Rheinland visitiert. Die rheinische Kirchenleitung hatte sie um einen kritischen und solidarischen Blick auf ihre Kirche gebeten. Mit dem Bericht dieser Visitation beschäftigte sich nun die Landessynode in Bad Neuenahr. Vor zwei Tagen erläuterten mit Pfarrer Dr. Stefan Cosoroaba aus Rumänien und Evelyne Will-Muller aus Frankreich zwei Mitglieder der Gruppe ihre Eindrücke von ihrem Besuch. Die rheinische Kirche sei aktiv, engagiert und mische sich ein, verstecke dabei allerdings allzu oft ihr theologisches Profil. Außerdem empfehlen die Mitglieder der Visite der rheinischen Kirche, ihre Zukunft mit mehr Gottvertrauen und weniger planerischer Gründlichkeit zu gestalten.

Die Landessynode hat heute auf den Bericht der Ökumenischen Visite unter dem Motto
„… liebevoll einen Spiegel vor Augen“ mit einem liturgischen Impuls aus Gesangbuchversen, Zitaten aus dem Ökumenischen Bericht und Gebeten reagiert. Darin heißt es: „Unsere Geschwister aus der weltweiten Ökumene sagen uns: Ihr seid eine reich beschenkte Kirche. Ihr könnt immer noch aus dem Vollen schöpfen. Ihr habt einen großen Schatz an Menschen mit wunderbaren Gaben. Aber wir vermissen eure gewinnende Liebe.“

Zur Professionalität der rheinischen Kirche sieht die Landessynode im Spiegel der Visite: „Unsere Geschwister aus der weltweiten Ökumene sagen uns: Ihr seid gut aufgestellt in vielen Bereichen. Ihr arbeitet hoch professionell und spezialisiert. Ihr verbucht Erfolge in Seelsorge, Bildung und Diakonie. Aber wir vermissen euren mitreißenden Glauben.“

Zum ökumenischen Engagement heißt es: „Unsere Geschwister aus der weltweiten Ökumene sagen uns: Ihr setzt euch an vielen Orten dafür ein, dass diese Welt gerechter wird. Ihr arbeitet für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Im Konziliaren Prozess knüpft ihr Kontakte in alle Welt. Aber wir vermissen eure alles verbindende Hoffnung.“

Mit den Ergebnissen der Ökumenischen Visite will sich die rheinische Kirche auch künftig beschäftigen. Die Landessynode lädt die Kirchenkreise und Kirchengemeinden ein, den Bericht für ihre Arbeit auszuwerten. Mehrere Kreissynoden haben sich bereits im vergangenen Herbst mit den Eindrücken der ökumenischen Gäste auseinandergesetzt.

Der Bericht der Ökumenischen Visite ist im Internet abrufbar unter: www.ekir.de/url/FfU