Mehr Einnahmen, aber auch höhere Kosten

Mehr Einnahmen bei den Kirchensteuern, aber auch höhere Ausgaben durch die Inflation. Steigende Energiepreise und mehr Aufwendungen beim Personal. – Das sind ein paar Schlaglichter aus dem diesjährigen Finanzbericht von Oberkirchenrat Henning Boecker.

761 Millionen Euro – so hoch war im Jahr 2022 der Kirchensteuerverteilbetrag. Das waren 31 Millionen Euro mehr als im Vorjahr; ein Plus von 4,25 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet Oberkirchenrat Henning Boecker, Leiter der Abteilung Finanzen und Diakonie, mit einem Kirchensteuerverteilbetrag in Höhe von 781 Millionen Euro; eine Steigerung von knapp drei Prozent. Bei der Planung des Haushalts 2023/2024 im vergangenen Juni waren die Fachleute noch von einer geringeren Summe ausgegangen. Auf deren Basis – 764 Millionen Euro – sind der Haushalt und alle Umlagen geplant worden.

Inflation und Energiekosten

 Bei seinem Finanzbericht vor der Landessynode unterstrich Boecker, dass diesen Einnahmen höhere Ausgaben aufgrund der Inflation gegenüberstehen. Insbesondere im Bereich der Energiekosten rechne er für dieses Jahr mit erheblichen zusätzlichen Kosten: „Allein für die Energieversorgung haben wir für das Jahr 2023 rund 2,7 Millionen Euro an Mehrkosten gegenüber dem Vorjahr eingeplant.“

Rund 30 Prozent fließen in Bildungsarbeit

Die Summe der Ausgaben nach dem Haushaltsplan 2023 beträgt rund 584 Millionen Euro, das sind rund 40 Millionen Euro mehr als im Jahr 2022. Ein Viertel dieser Summe wird für die Pfarrbesoldung benötigt. 15 Prozent oder 87 Millionen Euro werden im Rahmen des Finanzausgleichs zwischen den Kirchenkreisen verteilt. Der landeskirchliche Haushalt, aus dem die Aufgaben auf der Ebene der Landeskirche finanziert werden, beträgt rund 300 Millionen Euro. Knapp 30 Prozent werden für unterschiedliche Aufgaben der Bildung verwendet, insbesondere für die Finanzierung der landeskirchlichen Schulen. Von allen Tätigkeitsfeldern der Landeskirche ist das der Bildung mit Abstand das größte.

Erheblich mehr Geld für energetische Gebäudesanierung

Zum ersten Mal seit Jahren gibt es eine Erhöhung der Stellen auf der Ebene der Landeskirche. Das hängt damit zusammen, dass die fünf Rechnungsprüfungsämter der Kirchenkreise zu einer Stelle auf landeskirchlicher Ebene zusammengefasst wurden. Außer den Mehrkosten aufgrund der Inflation rechnet Boecker mit einer Steigerung der Personalkosten in Höhe von insgesamt 12,7 Millionen Euro. Neu im Haushalt sind die erheblichen Mehrausgaben für die energetische Sanierung der Gebäude der Landeskirche. Dafür werden zu den Ausgaben für die Instandhaltung noch einmal 15 Millionen Euro für Maßnahmen zum Schutz des Klimas eingesetzt.

  • Jens Peter Iven
  • Hans-Jürgen Bauer