Vielfalt der Mitglieder in Gremien fördern

  • Simone Becker
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Die Landessynode hat sich auf ihrer Tagung auch mit der Diversität in Gremien der Evangelischen Kirche im Rheinland befasst. Diese seien „über alle Ebenen hinweg recht homogen zusammengesetzt“, heißt es in der Begründung zum Beschluss. Sie verweist auf den  Gleichstellungs- und Diversitäts-Atlas 2022, den die Stabsstelle Vielfalt und Gender im Landeskirchenamt der Landessynode vorgelegt hat.

Demnach seien junge Menschen in Gremien der rheinischen Kirche deutlich unterrepräsentiert. Beispielsweise nur acht Prozent der Synodalältesten in Kreissynoden seien jünger als 50 Jahre alt. Der Akademisierungsgrad der Landessynode liege deutlich über 90 Prozent und von den Mitgliedern mancher Ausschüsse arbeiteten mehr als 80 Prozent bei Kirche und Diakonie. Ein weiteres Ergebnis der Auswertung: In den Gremien sinke der Frauenanteil, „je ‚höher‘ diese Gremien angesiedelt sind“. Eine Ausnahme bilde seit 2021 die Landessynode.

Vielfalt in Gremien auf allen Ebenen fördern

In ihrem Beschluss bittet die Landessynode Gemeinden, Kirchenkreise und die Landeskirche, im Vorfeld von Gremienwahlen im Jahr 2024 Maßnahmen zu ergreifen, „die die Vielfalt in den (Leitungs-)Gremien der Evangelischen Kirche im Rheinland auf allen Ebenen befördern“. Dazu empfiehlt sie allen Gremien die Selbstchecks zum Thema Jugendpartizipation zu bearbeiten.

Kulturwandel in der Nominierungs- und Gremienarbeit

Im Zuge der Wahlen solle bei den Nominierungsausschüssen ein „Bewusstsein für den Nutzen von divers zusammengesetzten Gremien“ geschaffen werden. Bei der Aufstellung der Wahlvorschläge sei darauf zu achten, „Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, sozialer und kultureller Prägung etc. zu gewinnen“. Ziel solle es nicht sein, rechtliche Regelungen wie etwa Quoten einzuführen. Angestrebt werde vielmehr ein „Kulturwandel in der Nominierungs- und Gremienarbeit“.

Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes

Die Stabsstelle Vielfalt und Gender des Landeskirchenamt legt der Landessynode alle vier Jahre einen Bericht über die Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes vor, erstmals in 2014. Der Gleichstellungs- und Diversitäts-Atlas gibt u. a. Auskunft über die Beschäftigtenstruktur und die Zusammensetzung kirchlicher Gremien. Beim aktuellen Bericht für das Jahr 2022 wurden neben dem Geschlecht erstmals auch das Alter und der berufliche Status von Gremienmitgliedern erfasst.