Kirche tickt „presbyterial-synodal“

Die Evangelische Kirche im Rheinland tickt „presbyterial-synodal“ – und das schon lange: Im September 1610 formulierten Vertreter reformierter Gemeinden auf einer Generalsynode in Duisburg Leitlinien für eine reformierte Kirche am Niederrhein.

Sie legten damit Grundsteine für die presbyterial-synodale Struktur, die auch heute noch für die rheinische Kirche gilt. Die Bezeichnung „presbyterial“ stammt vom griechischen Wort „presbyteros“ ab und meint „Ältester“. „Synodal“ kommt vom Griechischen „syn-hodos“ und bedeutet „gemeinsamer Weg“ oder auch „Versammlung“.

Die presbyterial-synodale Struktur hat wie eine Ellipse zwei Brennpunkte: Die Gemeinden gestalten Kirche von unten, wobei sie von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern geleitet werden, die gleichberechtigt mit Pfarrerinnen und Pfarrern tätig sind. Die Gemeinden sind gebunden an die Gemeinschaft der anderen. Entscheidungen, die die Gemeinschaft aller Gemeinden betreffen, werden im Delegationsverfahren in übergemeindlichen Gremien getroffen. Dabei geht es um Einmütigkeit. Die Beschlüsse der Landessynode sind daher auch Ausdruck repräsentativer Leitung durch die Presbyterien.

Die Entscheidungsstrukturen einer presbyterial-synodal verfassten Kirche sind nicht mit demokratischen Prozessen zu verwechseln. Auch haben die Mitglieder der Leitungsgremien kein Mandat ihrer Wählerinnen und Wähler. Evangelische Christinnen und Christen sind nach reformiertem Verständnis nur an die Heilige Schrift und an ihr Gewissen gebunden.