Kirchliche Hochschule nur noch am Standort Wuppertal

Im Bericht der Kirchenleitung ging es auf der Landessynode 2021 unter anderem
um die Zukunft der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, die Verwaltungsstrukturreform
und die Haushaltskonsolidierung.

Im vergangenen Jahr hatte die Landessynode entschieden, weiter ihren Anteil von 66 Prozent zum Trägeranteil in Höhe von rund fünf Millionen Euro für die Kirchliche Hochschule (KiHo) Wuppertal/Bethel zu leisten. Die Hochschulleitung wurde beauftragt, einen Haushaltsplan für 2021 vorzulegen, der keine Erhöhung der Trägerzuführungen vorsieht. Dies hatte einen intensiven Sparprozess innerhalb der Hochschule zur Folge. Zudem haben sich die Träger – die rheinische Kirche, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Von Bodelschwingschen Stiftungen – darauf verständigt, das Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an eine staatliche Universität in räumlicher Nachbarschaft anzubinden. Die KiHo wird somit fortan mit alleinigem Standort Wuppertal durch die rheinische Kirche und die Evangelische Kirche von Westfalen getragen. Laut Vizepräsident Johann Weußmann laufen noch Gespräche zu Kooperationen für die Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Hochschule. Dabei seien auch Zuschüsse seitens der Evangelischen Kirche in Deutschland noch ein Thema. „Ich denke, dass wir auf der Landessynode 2022 mehr berichten können.“

Strukturreform zu 80 Prozent vollständig oder fast vollständig umgesetzt

Mit Blick auf die von der Landessynode 2012 angestoßene Verwaltungsstrukturreform berichtete die Kirchenleitung, dass bei einer im Frühjahr 2020 erfolgten Umfrage unter 251 Personen aller landeskirchlichen Ebenen 52 Prozent angegeben haben, die Reform vollständig umgesetzt zu haben. 29 Prozent haben das Vorhaben fast vollständig, 13 Prozent überwiegend und sechs Prozent in Teilen umgesetzt. Darüber hinaus wird die Qualität von Verwaltungen laut der Umfrage insgesamt als mittel bis gut eingeschätzt.

Zwei Arbeitsgruppen zur Haushaltskonsolidierung eingesetzt

Auch unter dem Eindruck der Folgen der Coronakrise hat die Kirchenleitung den Prozess der Haushaltskonsolidierung gestartet. Dazu wurden zwei Arbeitsgruppen eingesetzt. Die Arbeitsgruppe 1 plant, in der  ersten Hälfte dieses Jahres der Kirchenleitung einen Bericht über Ideen und Potentiale für Einsparungen vorzulegen, sodass die Vorschläge nach der Sommerpause in den synodalen Prozess eingespeist und der Landessynode 2022 vorgelegt werden können. Klar sei aber schon jetzt, dass das erforderliche Einsparvolumen nicht ohne die Trennung und Veränderung von wertgeschätzten kirchlichen Arbeitsbereichen der Kirche erreicht werden könne. Auftrag der zweiten Arbeitsgruppe ist es, Szenarien kirchlicher Arbeit und Strukturen zu entwickeln, die mittel- und langfristig zur Haushaltsentlastung führen. Dabei würden sowohl die bestehenden Strukturen und Arbeitsfelder auf Veränderungspotential analysiert als auch die Frage aufgegriffen, wie die Kirche komplett anders organisiert werden könne. Die Arbeitsgruppe arbeitet direkt der Kirchenleitung zu.

  • Andreas Attinger
  • Hans-Jürgen Vollrath