„Schuld und Vergebung – da gnade uns Gott“

Landessynode 2017

Claudia Malzahn, Gefängnispfarrerin in Köln, bei ihrer Wortmeldung auf der Landessynode.

„Wenn ich im Gefängnis nach dem Begriff Gnade frage, dann kommen die Antworten schnell“, berichtete Pfarrerin Malzahn von ihren Erfahrungen aus der Justizvollzugsanstalt Köln. Jemand nenne die „Weihnachtsamnestie“, die richterliche Begnadigung vor den Feiertagen. Im deutschen Rechtssystem sei Gnade punktuell vorgesehen. Alle im Gefängnis hätten auch Erfahrungen damit, was es heiße gnadenlos zuzuschlagen, Gewalt zu erleiden oder sie auszuüben.

„Schuld und Vergebung – da Gnade uns Gott“: Unter diesem Motto wird im März eine Aktion der Gefängnisseelsorge stattfinden, um das reformatorische Anliegen der Seelsorge im Gefängnis aufzuzeigen. „Und gleichzeitig ist Gnade nicht nur hinter Gittern wesentlich“, erklärte Malzahn. Gnade ermögliche ein Leben, das die Fülle umfasst, die Fülle von Tun und Ruhen, Leid und Glück, Schuld und Vergebung.

Wortmeldungen sind ein Format der Landessynode: Plenarsitzungen werden für kurze persönliche Statements unterbrochen. In diesem Jahr beschäftigen sich die Wortmeldungen mit den vier Soli, die Martin Luther als Grundlagen des Glaubens erkannt hat: Jesus Christus, Gnade, Glaube und Bibel (solus Christus, sola gratia, sola fide und sola scriptura). 

  • 11.1.2017
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