Pressemitteilung

Armut von Kindern: Rheinische Kirche will den Kindern stärker helfen

Landessynode beschäftigt sich nicht nur mit materieller Armut

  • Nr. 21/2009
  • 13.1.2009
  • 2181 Zeichen

„Freies Schulmittagessen, freie Schulbücher und die Umwandlung des Kindergelds zu einer Kindergrundsicherung – es gibt viele Möglichkeiten, gegen Armut von Kindern in Deutschland zu kämpfen“, sagte Pfarrer Jens Sannig: „Und wir wollen uns als Evangelische Kirche im Rheinland besonders stark für Kinder in unserem Land machen.“ Sannig ist Vorsitzender des Tagungsausschusses für öffentliche Verantwortung der rheinischen Landessynode. Diese tagt bis zum Freitag in Bad Neuenahr und hat Kinderarmut als ein Schwerpunktthema auf der Tagesordnung.

Dazu berät die Synode als Leitung der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland ein Positionspapier „Kinderarmut in Deutschland: Grundsätzliche Überlegungen und Aktionsvorschläge“, das eine Arbeitsgruppe aus mehreren Ausschüssen und die rheinische Diakonie erarbeitet haben. „Unsere Aktionsvorschläge, über die die Synode beraten und beschließen muss, zielen darauf ab, Gemeinden, Kirchenkreisen und andere kirchliche Institutionen zu ermutigen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, die Berührungsängste mit von Armut betroffenen Familien zu überwinden, Milieugrenzen zu überschreiten und sich insbesondere den betroffenen Kindern direkt zuzuwenden“, so Sannig bei der Vorstellung des Papiers am Mittag.

„Wir schlagen Aktionen für das ganze Jahr vor“, erläuterte Dr. Kordula Schlösser-Kost, Referentin für sozialpolitische Fragen im Landeskirchenamt, denn es gehe nicht nur um materielle Armut, sondern auch darum, Jungen und Mädchen Zugang zu Bildung ermöglichen: „Zum Beispiel kostenlosen Nachhilfeunterricht, eine Themenwoche zu gesunder Ernährung oder auch Vorlesestunden für Kinder“, sagte Kordula Schlösser-Kost einige Vorschläge. Eine besondere Aktionsidee ist mit „Fit für das Fest“ überschrieben: Konfirmandinnen und Konfirmanden, deren Familien nur einen kleinen Geldbeutel für das große Fest zur Verfügung haben, werden zwei Tage für die Vorbereitung auf die Konfirmation angeboten, bei denen es auch um Styling, Kleidung u.ä. geht.