Pressemitteilung

Erinnerung an christliches Menschenbild: Gott gibt keinen Menschen verloren

Synode zu verwahrlosten Kindern und jugendlichen Intensivtätern

  • Nr. PRESSEMITTEILUNG Nr. 14/2008
  • 9.1.2008
  • 1888 Zeichen

In einem am späten Abend verabschiedeten Initiativantrag nimmt die rheinische Synode Stellung zur Situation verwahrloster Kinder und zur Arbeit mit jugendlichen Intensivtätern. Darin macht sie sich die Ausführungen von Präses Schneider zu Eigen, der am Montag in seinem Präsesbericht eindringlich für die pädagogische Arbeit mit prügelnden Jugendlichen plädierte. „Die Synode erinnert an das christliche Menschenbild, nach dem Gott keinen Menschen verloren gibt. Es ist nach den Ursachen von Verwahrlosung und Gewalt zu fragen. Jugendliche, die das Leben anderer verletzen oder gefährden und ihre eigene Zukunft ruinieren, bedürfen der Zuwendung und Grenzsetzung, um ein Leben in Achtung vor anderen wie vor sich selbst zu gestalten“, heißt es in dem Beschluss.

Öffentliche Erziehung, Bildung und Betreuung müssten finanziell und personell so ausgestaltet werden, dass präventive, diagnostische und therapeutische Arbeit gewährleistet ist, heißt es weiter. Betont wird, dass kirchliche Einrichtungen der Beratung, Jugendarbeit und Diakonie in der Arbeit mit verwahrlosten Kindern und gewalttätigen Jugendlichen erfolgreich sind – vorausgesetzt, es gelinge, eine Beziehung aufzubauen und vorhandene Begabungen zu entwickeln. Der Ausbau präventiver Maßnahmen und die Verstetigung gelungener Modellprojekte in der Kinder- und Jugendhilfe seien der richtige Weg.

Die Synode hält das bestehende Jugendstrafrecht für ausreichend, fordert aber zeitnahe Verfahren und die dafür notwendige Verbesserung der Rahmen-bedingungen. „Die Verschärfung des Jugendstrafrechts und ,erniedrigende Erziehungscamps‘ sind untaugliche Mittel“, heißt es weiter in dem Papier, und: „Ebenso wendet sich die Synode gegen eine Stigmatisierung Jugendlicher mit Zuwanderungsgeschichte.“