Pressemitteilung

Landessynode steht umfangreiche Arbeitswoche bevor

Kirche in der City, Jugend, Mission, Haushalt, Arbeitsrecht:

  • 14.1.2002

Auf ein sechstägiges Arbeitsprogramm bereiten sich die 244 Synodalen der Evangelischen Kirche im Rheinland zurzeit vor. Sie kommen am Sonntag, 6. Januar, zur 51. Landessynode, dem obersten Leitungsgremium der rheinischen Kirche, in Bad Neuenahr zusammen. Die Synode beginnt um 17 Uhr mit dem traditionellen Eröff-nungsgottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr. Die Predigt hält Oberkirchenrat Wilfried Neusel, Leiter der Ökumene-Abteilung der Evangelischen Kirche im Rheinland.


In der ersten Plenarsitzung am Sonntagabend, 20 Uhr, konstituiert sich die Synode im Dorint Kongresszentrum. Am Montagvormittag steht ab ca. 11 Uhr der Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse von Präses Manfred Kock im Mit-telpunkt. In diesem Jahresbericht geht es um aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Fragestellungen, z.B. Friedens- und Bioethik, Theologenausbildung und Religionsunterricht.


Am Montagnachmittag, 7. Januar, werden die 244 Synodalen in nicht öffentlichen Ausschusssitzungen die ersten Beschlussvorlagen beraten. Sie wurden zwischen den jährlichen Tagungen von der Kirchenleitung und fachkundigen Gremien vorberei-tet. Am Dienstagvormittag, 8 Januar, wird um 11 Uhr Hans-Werner Dannowski, Stadtsuperintendent und Pfarrer i.R., ein Referat zu einem der Hauptthemen der Sy-node „Kirche in der City“ halten. Citykirchenprojekte sind in den Innenstädten wich-tige Anlaufstellen für Menschen. Sie bieten der „Passantengemeinde“ Begegnungsmöglichkeiten. Die Landessynode wird Möglichkeiten beraten, diese Arbeit langfristig zu sichern.


Ein weiteres Referat zum Thema „Kirche-Jugend-Gesellschaft“ ist für Mittwochnachmittag, 9. Januar, 15 Uhr, geplant. Es folgt der Abschlussbericht zum langjähri-gen Dialogprozess „Klartext: Jugend – Kirche – Gesellschaft“, in dem sich die rheinische Kirche seit 1996 intensiv mit dem Engagement Jugendlicher in der Kirche beschäftigt hatte. Auf der Landessynode 1999 hatte das Präsidium der Landessynode in einer „Kundgebung“ den Entschluss formuliert, Jugendliche stärker als bisher in der Kirche zu Wort kommen zu lassen und sich ihren kritischen Anfragen zu stellen. Die Umsetzung dieses Vorhabens wird nun auf der Landessynode 2002 bilanziert.


Die Synodalen werden sich außerdem mit einer Vorlage („Proponendum“) zum Thema „Mission und Evangelisation“ befassen. Dieses Arbeitspapier soll bis zum Juni 2003 in den 823 Gemeinden und 46 Kirchenkreisen, aber auch in den Ämtern, Werken und Einrichtungen diskutiert werden. Das Proponendum beginnt mit biografi-schen Berichten, wie Menschen heute zur Gemeinde und zum Glauben gekommen sind. Es fragt nach Erfahrungen und Zielen in den Handlungsfeldern Gemeindeauf-bau, Weitergabe des Glaubens und Mission. Ziel des Proponendums ist es u.a. missionstheologische Positionen in der rheinischen Kirche zu vertiefen und Praxishilfen zusammenzustellen.


Für das Jahr 2002 wird die Landessynode einen knapp kalkulierten landeskirchlichen Haushalt beschließen müssen. Die Landessynode 2001 hatte für das Jahr 2001 eine Kirchensteuerschätzung von 1,045 Millionen Mark (534,3 Millionen Euro) zugrunde gelegt. Die realen Einnahmen betrugen jedoch nur rund 507 Millionen Eu-ro, so dass die Defizite aus Rücklagen finanziert werden müssen. Die Kirchensteuer-hoheit liegt in der rheinischen Kirche in den Gemeinden. Mit einem Kirchensteueran-teil von 10,25 Prozent wird der landeskirchliche Haushalt finanziert, den die Landessynode verabschiedet.


Die Landessynode entscheidet über Aufgaben, die alle Gemeinden, Kirchenkreise und landeskirchliche Einrichtungen betreffen. Sie verabschiedet auch die Kirchengesetze. Auf dem Programm der diesjährigen Synode steht u.a. die Neufassung des Arbeitsrechtsregelungsgesetzes (ARRG), d.h. des „Kirchengesetzes über das Verfahren zur Regelung der Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst“. Die Novellierung ist vor allem wegen Änderungen bei der Re-finanzierung der Gehälter im Gesundheitswesen notwendig geworden. Es soll für Kirche und Diakonie differenzierte und sachgerechte Entscheidungsstrukturen bie-ten; es geht aber nicht um die Aufspaltung des Arbeitsrechts in Kirche und Diakonie.


Weitere Themen der Synode sind u.a. Schulseelsorge, neue Arbeitsergebnisse zum Thema „Pfarrbild“ und die Benennung zusätzlicher Paten und Patinnen auch nach der Taufe. Auch aus den Kreissynoden liegen Anträge vor, die die Landessynode bearbeiten wird – von innerkirchlichen Fragen bis zur Gentechnik und den aktuellen Kriegsereignissen.


**************************************


 Wichtiger Hinweis:


Informationen zum Tagungsablauf und zu den Beschlüssen der Landessynode und weitere Pressemitteilungen sind aktuell im Internet unter www.ekir.de abrufbar, ebenso Referatstexte und die Predigt aus dem Eröffnungsgottesdienst. Die Pressestelle der Landessynode ist am Sonntag ab 11 Uhr und von Montag bis Freitag ab 8 Uhr geöffnet (Fon: 02641/895-601/602; Fax: 02641/895-815).