Pressemitteilung

Gnade bedeutet: Ein neuer Anfang ist möglich

Landessynode 2017

  • Nr. Gnade bedeutet: Ein neuer Anfang ist für jeden Menschen möglich. Das machte Pfarrer Jan-Gerd Heetderks, Präsident des Europäischen Gebietes der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, in einer sog Wortmeldung vor der Landessynode 2017 deutlich. 
  • 9.1.2017
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Der Leiter der evangelischen Gefängnisseelsorge in den Niederlanden legte den Synodalen seine Sicht auf die reformatorischen Worte Luthers „allein durch Gnade“ dar. Dieser reformatorische Grundsatz sei für ihn in den letzten Jahren immer bedeutungsvoller geworden. Und das, obwohl der Begriff angesichts der schweren Gewalttaten vieler Verurteilter kaum in die Alltagswelt der Gefängnisse zu passen scheine.

Vergebung dürfe man nicht an den Opfern einer Tat vorbei einfordern und Gott damit zum Werkzeug seines eigenen Wohlbefindens machen, unterstrich Heetderks. „Gnade bedeutet: Es kann ein neuer Anfang gemacht werden!“ Dabei gehe es nicht darum, „zuzudecken, was Menschen getan haben, und ihre Opfer nicht ernst zu nehmen, sondern zu entdecken, dass ein Mensch trotz alledem auch neu anfangen darf, nicht abgeschrieben ist“, so der Theologe.

Dies geschehe durch die Liebe, die größer sei als alle Vernunft und die in Christus sichtbar und erfahrbar werde. „Das gilt für uns alle – ohne Unterschied!“

Wortmeldungen sind ein Format der Landessynode: Plenarsitzungen werden für kurze persönliche Statements unterbrochen. In diesem Jahr beschäftigen sich die Wortmeldungen mit den vier Soli, die Martin Luther als Grundlagen des Glaubens erkannt hat: Jesus Christus, Gnade, Glaube und Bibel (solus Christus, sola gratia, sola fide und sola scriptura).