Pressemitteilung

Neukonzeption sichert Kontinuität in der Polizeiseelsorge der rheinischen Kirche

Landessynode beschließt weit reichende Änderungen

  • Nr. 36/2009
  • 15.1.2009
  • 2702 Zeichen

Seit mehr als 40 Jahren arbeiten die Polizeipfarrerinnen und -pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland vertrauensvoll mit Polizei in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland zusammen, die diese kirchliche Arbeit ausdrücklich begrüßen. Sie begleiten die Polizeibeamtinnen und -beamten durch Streifenbegleitung und Wachbesuche in ihrem Dienstalltag und ebenso wie bei Großeinsätzen nach besonders extremen Einsätzen. Dabei helfen sie den Polizistinnen und Polizisten im Umgang mit den wiederkehrenden Erfahrungen mit Tod, Leid, Gewalt und Schuld. Außerdem unterrichten die Polizeipfarrerinnen und -pfarrer in der polizeilichen Aus- und Fortbildung im Fach Berufsethik, laden zu besonderen Andachten und Gottesdiensten für die Polizei ein und vermitteln in gesellschaftlichen Konflikten wie beispielsweise bei Demonstrationen (z.B. bei den Castortransporten).

Um den besonderen kirchlichen abzusichern und zu verbessern, hat die Landessynode – das oberste Leitungsgremium der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland – am Nachmittag eine Neukonzeption ohne Gegenstimme beschlossen.

Stärkung für Polizistinnen und Polizisten

„Ich bin sehr froh, dass es auch weiterhin eine evangelische Polizeiseelsorge geben wird“, kommentierte der Bonner Polizeipräsident Wolfgang Albers den Synodalbeschluss: „Dieser Dienst ist wichtig für Polizeibeamte und Bürger, denn nur ein moralisch und ethisch gestärkter Beamter wird seine schwierige Arbeit unbeschadet und verantwortungsvoll leisten können“, so Albers, der selbst berufenes Mitglied der Landessynode ist.

Während die Polizeiseelsorge bisher auf kreiskirchliche Ebene angesiedelt war, wird sie in Zukunft – wie in allen anderer Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) – als landeskirchliche Aufgabe gestaltet. Das bedeutet, dass die Personalplanung und Finanzierung auf Seiten der Kirche besser koordiniert werden kann. Im Wesentlichen ermöglicht diese Veränderung der Organisationsstruktur eine stärkere Verlässlichkeit des Dienstes durch Kontinuität in der Stellenbesetzung und eine flächendeckende Versorgung (Personalschlüssel: 6.000 Polizistinnen und Polizisten auf eine Pfarrstelle). Insgesamt werden für die mehr als 30.000 Polizeibeamtinnen und -beamte auf dem Kirchengebiet der rheinischen Kirche 5,05 Landespfarrstellen für die Polizeiseelsorge neu errichtet. Die Zuständigkeitsgebiete der zukünftigen Stelleninhaber orientieren sich nun erstmals an den Behörden- und Landesgrenzen, die mit den Grenzen der Kirchenkreise kaum übereinstimmen.