Pressemitteilung

Ruhr-Bischof zur Landessynode: „Als Christen sind wir nur gemeinsam stark“

Landessynode 2017

  • Nr. Der Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck sieht die Kirchen im Reformationsjahr an der Schwelle zu einer neuen Gemeinsamkeit im Glauben. Das sagte er in seinem Grußwort auf der Landessynode 2017.
  • 8.1.2017
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Nach den bedeutenden ökumenischen Dialogen der vergangenen Jahrzehnte, durch viele Begegnungen und gelebte Ökumene in den Gemeinden werde die Heilung der Wunden möglich, die die durch die Reformation ausgelöste Trennung zwischen Protestanten und Katholiken geschlagen habe, sagte Overbeck. Die Einsicht wachse, dass Christinnen und Christen in einer sich radikal verändernden Welt nur noch gemeinsam glaubwürdige Zeugen des Evangeliums sein könnten.

Das Reformationsjahr 2017 bietet nach den Worten Overbecks gute Voraussetzungen, die Verbindung zwischen evangelischer und katholischer Kirche zu vertiefen. Ökumene dürfe künftig nicht länger als Zusatzaufgabe gesehen werden, sondern sei als gemeinsamer Auftrag zu begreifen. „Es wächst die Erkenntnis, dass wir Christen nur gemeinsam stark sind“, unterstrich der Bischof.

Er verwies auf die gemeinsame Erfahrung beider Kirchen, dass bisherige Formen der Seelsorge immer weniger Menschen erreichten. Bei der Suche nach neuen Gemeindeformen – ein Thema auf der Landessynode wie im Bistum Essen – biete sich eine stärkere Vernetzung an. Auch bei der Anpassung von kirchlichen Angeboten und dem Gebäudebestand an die geringer werdenden finanziellen und personellen Ressourcen sieht er Potenzial zur Zusammenarbeit.

Abstimmung vor Ort suchen

„Wir vergeben aus meiner Sicht eine große Chance, wenn wir in diesen Prozessen nicht die Abstimmung über unsere pastoralen Schwerpunkte vor Ort suchen und die Möglichkeit inhaltlicher Kooperationen sowie ganz konkret die gemeinsame Nutzung von Gebäuden prüfen, so dies möglich und erwünscht ist“, sagte Overbeck.

Wie der rheinische Präses Manfred Rekowski sei auch er überzeugt, dass „die Zukunft unserer Kirchen ökumenisch ist“. Es gelte aber „aufrichtig in den Fragen zu bleiben, die zeigen, was uns noch trennt“. Hier helfe nur ein neu intensivierter und gleichzeitig geduldiger theologischer Dialog, wie auch Papst Franziskus am Reformationstag 2016 in Lund gesagt habe.