Pressemitteilung

Rheinische Synode gedachte eines ökumenischen Freundes

Präses Schneider würdigte verstorbenen Altbischof Spital

  • Nr. 29 / 2007
  • 11.1.2007
  • 1990 Zeichen

Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland gedachte des verstorbenen Trierer Altbischofs Dr. Hermann Josef Spital in herzlicher ökumenischer Verbundenheit am Vormittag mit einem Gebet. Spital ist gestern Abend im Alter von 81 Jahren in Münster verstorben. 20 Jahre, von 1981 bis 2001, stand er als Bischof an der Spitze der ältesten Diözese Deutschlands. Präses Nikolaus Schneider würdigte den Verstorbenen mit nachdenklichen Worten: „Es ist uns bewusst, wie sehr die Gemeinden ihm verbunden waren, aber auch er hatte Zugang zu den Gemeinden. Es war eine sehr herzliche Beziehung, die uns in der Ökumene weitergebracht hat.“ Schneider erinnerte an die Heilig-Rock-Wallfahrt 1996, die zu den Höhepunkten von Spitals bischöflichem Dienst zählte.

Damals kamen über 700.000 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum und aller Welt nach Trier – auch evangelische Christinnen und Christen. Der Kirchenkreis Trier gehört zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Teilnahme an der Heilig-Rock-Wallfahrt wurde vom damaligen Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Peter Beier, unterstützt. Als sein katholischer Kollege Hermann Josef Spital eine Einladung des Bistums an die rheinischen Kirche initiierte, sorgte er für ein ökumenisches Ja und verfasste sogar ein Wallfahrtslied.

Beier hat den Weg gebahnt für die Beteiligung von Protestantinnen und Protestanten an Wallfahrten, selbst wenn sie in Zusammenhang mit der Reliquienverehrung stehen. Nachdem Trier die Wallfahrt erstmals konsequent christologisch deutete, konnte Beier den Faden theologisch aufnehmen: „Der ungeteilte Heilige Rock kann ein greifbares Zeichen sein für die Einheit, die Christen verschiedener Konfessionen suchen. Wir machen sie nicht, aber in Christus ist sie schon da, und wir sind zu ihm unterwegs. So verstehe ich Wallfahrt, und deshalb müssen Protestanten keine grundsätzlichen Bedenken dagegen haben.“