Pressemitteilung

Jugendarbeit soll trotz knapper Ressourcen langfristig gesichert werden

Erstmals wurde der Synode ein Jugendbericht vorgelegt

  • Nr. 32 / 2006
  • 12.1.2006
  • 2197 Zeichen


„Kinder und Jugendliche sind heute mehr denn je darauf angewiesen, dass sie jemand hört, sieht, versteht. Gerade in Bezug auf junge Menschen ist eine Kultur der Anerkennung ein knappes Gut geworden“, stellt der Jugendbericht 2006 fest, der der Landesynode am frühen Abend zum ersten Mal präsentiert wurde. Der 30-seitige Bericht befasst sich mit dem Dialog der Generationen, analysiert die gesellschaftliche Situation von Kindern und Jugendlichen und berichtet über Entwicklungen in der evangelischen Jugendarbeit.



Obwohl Kinder und Jugendliche in Deutschland statistisch in eine Minderheitenrolle geraten seien – nur ca. 20 Prozent der Bevölkerung sind zwischen sechs und 20 Jahre alt -, stellten sie einen überrepräsentativ großen Teil der Aktiven im Leben der Gemeinden dar, so der Bericht. Auch sei die Anzahl der in Gruppen und Kreisen Aktiven dieser Altersgruppe über Jahre stabil geblieben. Von den evangelisch getauften bzw. konfirmierten Mitgliedern in der rheinischen Kirche sind die Sechs- bis 26-jährigen doppelt so häufig in Gruppen engagiert wie die älteren Jahrgänge – so die Statistik. Gelobt wird in dem Bericht auch die „Infrastruktur“ der rheinischen Jugendarbeit, die über ein engmaschiges flächendeckendes Netz von Jugendreferaten und Jugendwerken, Jugendhäusern und Jugendausschüssen, ehrenamtlich Mitarbeitenden und hauptberuflichen Fachkräften verfüge. „Uns erreicht man überall in nur 15 Minuten“, fasste Rüdiger Breer, Landesjugendpfarrer und Berichterstatter in der Synode, zusammen.



Dem großen Engagement steht jedoch vielerorts die Konsolidierung der Finanzen entgegen. In Spar- und Umstrukturierungsprozessen werden Personalstellen abgebaut und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche geschlossen. Nach dem Willen der Synode soll daher auch in diesem Arbeitsfeld geprüft werden, „ob die vorhandenen Gestaltungsräume den Erfordernissen entsprechen oder ob strukturelle Verbesserungen vorzunehmen sind.“ So heißt es in dem heute Abend getroffenen einstimmigen Beschluss, der fordert, die Jugendarbeit langfristig zu stabilisieren.