Pressemitteilung

Rheinische Landessynode zu den Terroranschlägen: „Gerade jetzt gemeinsam!“

Gemeinsames Engagement von Christen, Juden und Muslimen betont

  • Nr. 21/2015
  • 14.1.2015
  • 2733 Zeichen

„Gerade jetzt gemeinsam!“ Mit einem Bekenntnis zu Toleranz, weltanschaulicher und religiöser Pluralität und Dialog zwischen den Religionen hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland auf die Terroranschläge in Paris reagiert: „,Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem’ (Römer 12,21). Diese Aufforderung verpflichtet uns. Wir werden Hass nicht mit Hass beantworten und für gewaltfreie Konfliktlösungen eintreten. Wir wenden uns gegen Diskriminierung, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus und betonen das gemeinsame Engagement von Christen, Juden und Muslimen für Gerechtigkeit und ein friedliches Zusammenleben in unseren Gesellschaften“, heißt es in einem „Wort der Synode“, das das oberste Leitungsgremium der rheinischen Kirche am Nachmittag verabschiedete.

Weiter heißt es: „Im christlich-muslimischen Dialog unserer Kirche sind über viele Jahre verlässliche Beziehungen gewachsen. Viele Gemeinden stehen seit langem in engem Kontakt mit ihren muslimischen Nachbargemeinden. Sie arbeiten daran, dass Kinder und Jugendliche Annahme und Wertschätzung erfahren und ihren Platz in dieser Gesellschaft finden. Wir danken allen Menschen, die sich für ein gutes Miteinander in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, in Schulen und Kindertagesstätten und in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen engagieren. Wir erleben, dass es in erster Linie die persönliche Begegnung ist, die ein friedliches Zusammenleben ermöglicht und sich auch in Krisen bewährt. Wir ermutigen alle Menschen in unserer Kirche, bestehende Kontakte zu den muslimischen Gemeinden zu vertiefen, Begegnungen zu suchen und sich den Herausforderungen zu stellen – gerade jetzt gemeinsam.“

Die Terroranschläge in Paris hat die Synode mit Erschrecken und Empörung wahrgenommen: „Die Brutalität dieser Verbrechen macht uns Angst. Die kriminellen Taten, ihre religiöse Begründung und ihre extremistischen und antisemitischen Motive fordern uns heraus. Diese Gewalt mitten in Europa richtet sich gegen das Selbstverständnis unserer offenen und religiös pluralen Gesellschaften. Sie zielt bewusst darauf ab, deren Freiheit zu zerstören. Wir beklagen, dass Menschen, die zu unseren Gesellschaften gehören, sich zu solchen Taten verleiten lassen. Wir fühlen uns verbunden mit den muslimischen Gemeinden, die genauso fassungslos vor diesem Geschehen stehen.“

Bis die Internetseite www.gerade-jetzt-gemeinsam.de freigeschaltet ist, ist der Text auch hier abrufbar: www.ekir.de/url/Tbp