Pressemitteilung

Grußwort von Bischof Kameeta

Landessynode 2006

  • Nr. Pressemitteilung T3/2006, Achtung, Sperrfrist: Sonntag, 8. Januar 2006, 20 Uhr. Es gilt das gesprochene Wort!
  • 8.1.2006
  • 3239 Zeichen

Grußwort


von Bischof Dr. Zephania Kameeta,
Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia


anlässlich der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland
am Sonntag, 8. Januar 2006



Sehr geehrter Präses Schneider, liebe Schwestern und Brüder,
in den letzten Wochen und Monaten haben sich die Beziehungen zwischen der ELCRN und der EKiR bedeutend vertieft. Zuallererst durch den Besuch von Präses Schneider und seiner Delegation im Oktober und weiterhin durch den Besuch unseres Bruders Wilfred Neusel und unserer Schwester Elke Wieja zur 21. Synode der ELCRN in Lüderitzbucht im Dezember.


Unsere beiderseitige Erkenntnis, dass wir gemeinsame Wurzeln haben, hat mich tief bewegt und glücklich gemacht. Wir sind nicht nur heute Partner im Dienste unseres Herrn Jesus Christus, sondern wir haben wirklich gemeinsame Wurzeln des Glaubens und eine Verbindung zwischen unseren Völkern über die letzten 163 Jahren hinweg. Diese Verbindung ist so stark, dass Menschen von Ihrem Volk nach Namibia gekommen sind, um ihr gesamtes Leben dort mit unseren Vorfahren zu verbringen, und viele sind nach ihrer Pensionierung nicht zurück nach Deutschland gegangen, sondern haben es vorgezogen zu bleiben, dort zu sterben und dort mit unseren Vorfahren in namibischem Boden beerdigt zu werden. Das ist ein Erbe, das wir erhalten müssen, für uns und für zukünftige Generationen.


Wir sind in unserem Glauben und unserem Leben so sehr miteinander verbunden, dass wir uns gegenseitig festhalten und stärken müssen: Festhalten und stärken in unserem Glauben in diesen schwierigen Zeiten in denen Globalisierung und Wirtschaftskräfte ohne Rücksicht auf den Menschen und zum Nachteil der Armen in den Entwicklungsländern brutal propagiert werden.
Wir brauchen eine „freundliche“ Globalisierung, die liebend, mitfühlenden und konkret mit Menschen verbunden ist. Das ist die einzige Option für das Überleben der Menschlichkeit, für die Erhaltung unsere Existenz und für eine hoffnungsvolle Zukunft unserer Kinder und zukünftigen Generationen.


Die Ankunft der Fachärzte für plastische Chirurgie in Namibia und die kostenlosen Operationen an ungefähr 200 armen Namibianern ist solch ein konkretes Beispiel für eine „freundliche“ Globalisierung, die für die Menschen da ist. Im Namen vieler armer Namibianer möchte ich mich beim Kirchenkreis An Sieg und Rhein für diese großartige Initiative bedanken.


Ich nehme nur aus einem Grund an diese Synode teil, und zwar um mich für Ihre Besuche zu bedanken und um unsere Beziehungen als Schwestern und Brüder in der ELCRN und der EKiR zu stärken und um unseren gemeinsamen Glauben zu teilen: Unseren gemeinsamen Glauben in den Einen, der gekommen ist, um unter uns zu leben und der starb und uns das neue Leben und die Hoffnung in die Auferstehung gab.


Im Namen der Evangelischen Lutherischen Kirche in der Republik Namibia möchte ich mich ganz herzlichen für diese freundliche Einladung und für die herzliche Gastfreundschaft, die ich hier erlebe, bedanken.


Möge Gott Sie und Euch alle segnen!