Pressemitteilung

Superintendentenwahl, Berichte und Beschlüsse

Kreissynoden

  • Nr. Mathias Mölleken wird neuer Superintendent des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel. Die Kreissynode wählte den 57-Jährigen. Die Lage von Flüchtlingen war Thema mehrerer Kreissynoden.
  • 14.11.2014
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An der Agger

Der Kirchenkreis An der Agger besinnt sich auf die Kraft der Reformation. Auf der Herbstsynode in der Gesamtschule Eckenhagen fragten die mehr als hundert Synodalen nach der heutigen Bedeutung der Reformation. Der Ausschuss für Theologie, Gottesdienst und Kirchenmusik hatte zwölf Thesen formuliert, darunter: „Reformation ist eine Alternative zur gesellschaftsprägenden Philosophie der Leistung und des Immer-Mehr. Dies muss immer wieder deutlich und klar ausgesprochen werden. Dann hat die Reformation auch heute noch die Kraft Menschen, Kirche und Gesellschaft zu erneuern.“ Im Jahr 2017 feiert der Kirchenkreis nicht nur 500 Jahre Reformation, sondern auch 200 Jahre Kirchenkreis. Weitere Themen auf der Synode waren die ökumenische Notfallseelsorge und die Jugendarbeit als wichtige kirchliche Arbeitsfelder.
Bericht von der Kreissynode An der Agger

Essen

Die Kreissynode Essen hat die Grundlage der neuen Konzeption für den Kirchenkreis Essen beraten. „Gemeinsam verantworten, vielfältig gestalten, mutig verändern“ lauten die Leitsätze für die Konzeption, die bis Herbst 2016 entstehen soll. Superintendentin Marion Greve erklärte: „Ich habe die Vision, dass wir gemeinscam eine Konezption entwickeln, die den Gesit der Vielfalt aufnimmt.“

Zustimmung fand in der Kreissynode Essen die Aufnahme der Kirchengemeinde Kettwig, die aus dem Kirchenkreis An der Ruhr ausscheidet.

Außerdem befasste sich die Kreissynode Essen mit den Sparplänen der landeskirchlichen Ebene zum Zwecke der Haushaltskonsolidierung. Geplante Kürzungen in Höhe von 420.000 Euro in der Jugendarbeit betreffen aufgrund der Reduzierung von Zuschüssen auch Kirchenkreise und Gemeinden, zehn innovative Projekte in Essen stünden dadurch vor dem Aus. Deshalb beschloss die Kreissynode Essen einmütig zu beantragen, die Entscheidung über diese Kürzung auszusetzen.
Bericht von der Kreissynode Essen

Bad Godesberg-Voreifel

Mit „Ruhe, Verstand und Herzblut“ möchte Mathias Mölleken die Aufgaben im Kirchenkreis angehen, der neu gewählte künftige Superintendent des Kirchenkreises Bad-Godesberg-Voreifel. Der Theologe, der Dr. Eberhard Kenntner nachfolgen wird, arbeitet seit mehr als 14 Jahren in Meckenheim. Seine erste Pfarrstelle hatte er in Duisburg-Rheinhausen. Diese Zeit hat ihn geprägt. Im Arbeitskampf um die Schließung eines dortigen Stahlwerks entwickelte er ein starkes Bewusstsein hinsichtlich einer diakonischen Kirche, „die sich auch gesellschaftlich einmischt“. Die Einführung wird am 9. Januar 2015 sein.

Mit zwei Anträgen wendet sich die Kreissynode Bad Godesberg-Voreifel gegen Vorschläge im landeskirchlichen Sparprozess. Demnach soll die Landessynode die Schulen in landeskirchlicher Trägerschaft nicht in ihrem Bildungsauftrag gefährden und Entscheidungen ausschließlich auf der Grundlage belastbaren Zahlenmaterials treffen. Der Kirchenkreis drückte seine Wertschätzung für das Amos-Comenius-Gymnasium aus und ist grundsätzlich bereit, dieses befristet finanziell zu unterstützen. In einem zweiten Beschluss fordert die Kreissynode die Landessynode auf, die Weiterexistenz und die volle Funktionsfähigkeit der Evangelischen Akademie im Rheinland zu sichern. Weiteres Thema der Kreissynode war „Zeit fürs Wesentliche – Perspektiven auf den Pfarrberuf“.
Bericht von der Kreissynode Bad-Godesberg-Voreifel

Kleve

Um kurzfristig 50.000 Euro und mittelfristig 100.000 Euro zu sparen, hat die Kreissynode Kleve über die Zukunft der kreiskirchlichen Arbeitsfelder diskutiert. Und entschied: Eine halbe Pfarrstelle Seelsorge in der LVR-Klinik wird kurzfristig eingespart (es verbleiben 1,5 Stellen), die Erwachsenenbildung soll 2017 aufgegeben werden, der kreiskirchliche Anteil am Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt Duisburg/Niederrhein 2019.

Mit großer Mehrheit sprach sich die Kreissynode zudem dafür aus, dass der Kirchenkreis (in Gemeinschaft mit anderen niederrheinischen Kirchenkreisen) auf der Landessynode der rheinischen Kirche im Januar 2015 nochmals eine größere Summe für die kirchliche Flüchtlingsarbeit beantragt. Damit soll vor allem die ehrenamtliche Arbeit von örtlichen Flüchtlingsinitiativen weiter unterstützt werden.
Bericht von der Kreissynode Kleve

Köln-Mitte

Im Blick auf die Ausschreitungen von „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa) rund um den Kölner Hauptbahnhof Ende Oktober erklärte der Superintendent des Kirchenkreises Köln-Mitte, Rolf Domning, jetzt auf der Kreissynode: „Das, was wir da um Bahnhof und Dom herum mit einiger Fassungslosigkeit an Bildern und Äußerungen gewaltbereiter Fußballfans und kahlgeschorener Rechtsradikaler vorgeführt bekamen, das war wirklich unerträglich.“ In seinem Bericht ging Domning auch auf die Flüchtlingsunterbringung ein, rief Gemeinden auf, Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Kreissynode Köln-Mitte wandte sich in zwei Anträgen gegen Sparpläne der landeskirchlichen Ebene: die Kürzungsvorschläge betreffend Jugendarbeit und Arbeitslosenfonds werden abgelehnt.
Bericht von der Kreissynode Köln-Mitte


Köln-Nord

„Wir fangen nicht bei Null an“, erklärte Pfarrer Hans Brandt von Bülow vor der Kreissynode Köln-Nord mit ihrem Thema „Nachhaltigkeit“. Zu den Aspekten „ökofairer Einkauf“, „Umwelt und Energie“ und „Soziale Nachhaltigkeit und Partizipation“ stellten 17 Gemeinden, Einrichtungen und Initiativen ihre Projekte und Produkte vor. So konnten sich die Synodalen informieren über „Faires Einkaufen“ und Recyclingpapier und Büromaterial mit „Blauem Engel“, Carsharing, energiesparende Lichtkonzepte für Gemeindehäuser und Kirchen sowie den „Grünen Hahn“. Nachhaltigkeit beziehe sich auf verschiedene Lebensbereiche, auf die Ökologie, die Ökonomie und auch auf das Zusammenleben von Menschen, hatte in der Predigt im Eröffnungsgottesdienst der ehemalige Bundesminister Dr. Volker Hauff erklärt.

Zu den Beschlüssen der Kreissynode Köln-Nord gehört die mehrheitliche Entscheidung, die rheinische Kirchenordnung so zu verändern, dass die bisherige Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften analog zum Gottesdienst aus Anlass einer Eheschließung geregelt wird.
Bericht von der Kreissynode Köln-Nord

Köln-Süd

Fortschritte in der Ökumene sah der Superintendent des Kirchenkreises Köln-Süd, Dr. Bernhard Seiger: Das Grußwort von Rainer Maria Kardinal Woelki beim Reformationsgottesdienst in der Kölner Trinitatiskirche sei „ein bedeutsames Ereignis für Köln und darüber hinaus“. Lutheraner und Katholiken seien „zu der Erkenntnis gelangt, dass es mehr gibt, das sie eint als sie trennt“.

Breiten Raum nahm das Thema der Aufnahme von Flüchtlingen im Bericht des Superintendenten und in der anschließenden Aussprache ein. Die Schaffung von Unterkünften sei eine politische Aufgabe der Länder und Kommunen. Im Gespräch mit Lokalpolitikern zeige sich, wie kompliziert die Aufgabe in Einzelfall ist. Die Kirchen setzten sich für eine Willkommenskultur ein. Punktuell könne die Kirche auch bei der Schaffung von Wohnraum helfen. Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region ist zurzeit in Verhandlungen mit der Stadt Köln, das ehemalige Diakoniehaus zum Flüchtlingshaus umzubauen. Ortsgemeinden könnten ergänzend konkrete diakonische Angebote machen, etwa Deutschkurse, Hausaufgabenbetreuung und Begleitung bei Behördengängen.
Bericht von der Kreissynode Köln-Süd

An der Ruhr

Die Kirchengemeinde Kettwig wechselt vom Kirchenkreis An der Ruhr in den Kirchenkreis Essen; und der Superintendent des Kirchenkreises An der Ruhr wird diese Aufgabe weiter im Nebenamt ausüben, es wird keinen hauptamtlichen Superintendenten geben. Das sind Ergebnisse der Kreissynode An der Ruhr. Die Synodalen hörten außerdem einen Gastvortrag zur „Mülheimer Erklärung zur Ethik in der Pflege“. Das Votum für mehr Würde für Pflegebedürftige und Pflegende fand die breite Unterstützung der Synodalen.

Der Fachausschuss für Finanzen hatte den Antrag auf die Wahrnehmung der Superintendentenfunktion im Hauptamt erneut auf die Tagesordnung der Kreissynode gebracht, um Einspareffekte von 265.000 Euro für den Kirchenkreis in den kommenden dreieinhalb Jahren zu ermöglichen. Mit dem Wechsel des Superintendenten ins Hauptamt wäre nämlich die entsprechende Entlastungspfarrstelle in der Gemeinde weggefallen. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit kam aber in der Kreissynode nicht zusammen.

Zweites großes Thema der Herbstsynode war der zuvor verhandelte Wechsel der Gemeinde Kettwig nach Essen zum 1. Januar 2016. Per Beschluss machten die Synodalen den Weg frei, um den Wunsch der Gemeinde zu realisieren. Vorausgegangen waren Gespräche zwischen den beteiligten Kirchenkreisen und der Gemeinde, in denen unter anderem vereinbart wurde, dass mit dem Kirchenkreiswechsel auch eine Grenzveränderung des Gemeindegebietes vorgenommen wird: Mülheim-Ickten wird auch künftig zum Gebiet des Kirchenkreises An der Ruhr gehören.
Bericht über die Kreissynode An der Ruhr

Saar-West

Die große Zahl der Menschen aus Kriegsgebieten, die derzeit in Deutschland Schutz suchen, etwa aus Syrien oder Eritrea, sprach Superintendent Christian Weyer in seinem Bericht an die Kreissynode Saar-West an. Weyer setzte sich dafür ein, dass Deutschland mehr Flüchtlinge aufnimmt: „Das Boot ist noch lange nicht voll.“ Dabei betonte Weyer, wie wichtig die Arbeit des Diakonischen Werkes an der Saar und der Evangelischen Kirchengemeinde Lebach in diesem Bereich ist.

Außerdem beschäftigen sich die 95 Delegierten aus den 27 Gemeinden des Kirchenkreises Saar-West mit geplanten Sparmaßnahmen auf landeskirchlicher Ebene, die der Landessynode im Januar 2015 vorgelegt werden. Die Kreissynode forderte die Landeskirche auf, den Arbeitslosenfonds mit mindestens 2 Millionen Euro pro Jahr zu erhalten. Er ermögliche soziale Stabilisierung und Teilhabe für viele Menschen, heißt es in der Begründung. Die Delegierten unterstützten auch die Forderung der Evangelischen Jugend, Sparmaßnahmen im Jugendbereich erst nach Erarbeitung einer Konzeption der Arbeit vorzulegen.
Bericht über die Kreissynode Saar-West

Solingen

Der Kirchenkreis Solingen hat sich auf die Beibehaltung der Kirchenmusikstellen verständigt, sichert damit „musikalische Vielfalt auf hohem Niveau“, wie es vom Kreissynodalvorstand heißt. Auch das Niveau bei der Pfarrstellenplanung soll vorläufig gleich bleiben, langfristig werde es sich verringern, wurde auf der Kreissynode Solingen deutlich. In ihrem Bericht an die Kreissynode sprach Superintendentin Dr. Ilka Werner u.a. das Thema Flüchtlinge an. Die evangelische Kirche in Solingen wolle Möglichkeiten finden, „die herkommenden Menschen willkommen zu heißen und hier nicht allein zu lassen“. Über „Kirche im Umbruch“ referierte Präses Manfred Rekowski.
Bericht von der Kreissynode Solingen

Trier

Insgesamt 160.000 Euro stellt der Kirchenkreis Trier in den Jahren 2015 und 2016 für pastorale und diakonische Flüchtlingsarbeit bereit. Das hat die Kreissynode Trier beschlossen. Um das Konzept für die Umsetzung dieser Flüchtlingsarbeit kümmern sich nun Kirchenkreis und Diakonisches Werk. In seinem Bericht an die Kreissynode Trier sagte Superintendent Dr. Jörg Weber: „Die letzten Wochen haben vor allem öffentlich noch einmal deutlich gemacht, welch große Herausforderung der erhebliche Flüchtlingsstrom in diesem Jahr für uns ist.“ Neben dem Haushalt des Kirchenkreise beschlossen die Synodalen den Erwerb eines Verwaltungsgebäudes in der Trierer Engelstraße.
Bericht von der Kreissynode Trier

Wuppertal

Die Kreissynode Wuppertal hat nach eingehender Diskussion die Umsetzung der Verwaltungsstrukturreform beschlossen. Demnach werden es im Kirchenkreis Wuppertal drei Verwaltungseinheiten auf den Weg gebracht: das gemeinsame Evangelische Verwaltungsamt, eine eigenständige Friedhofsverwaltung für alle 23 evangelischen Friedhöfe – hierfür ist noch eine Sondergenehmigung erforderlich – sowie die Verwaltung des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Wuppertal. Die neue Verwaltungsstruktur soll im Kirchenkreis Wuppertal zum 1. Januar 2017 die Arbeit aufnehmen.

Außerdem hat die Kreissynode Wuppertal beschlossen, zum nächsten Jahr Vorschläge für eine Konzeption für ein „Büro Kirche, Kultur und Musik“ zu erarbeiten.
Berichte von der Kreissynode Wuppertal